LOKALES
4 30. O
KTOBER 2019
AM MITTWOCH
Geistliches Zentrum am Obenende
Höhepunkt des Kirchenjubiläums der Pfarrei Sankt Michael in Papenburg Festgottesdienst
Von Hermann-Josef Döbber
Die Entwicklung des Stadtteils Obenende hatte um 1700
eingesetzt. Zuvor waren im
1631 gegründeten Papenburg
nach dem Hauptkanal und
Gasthauskanal die Wiek (ab
1688), der 1954 mit Sandmassen aus dem dadurch vergrößerten Karpfenteich nahe der
Friesenstraße zugespülte Osterdeep (heute Osterkanal),
danach der mittlere Kanal
(Mittelkanal)
ausgegraben
worden. Zuvor hatte die Herrschaft zwei Verlaate (Binnenschleusen) auf Höhe der heutigen Villa Dieckhaus im Hauptkanal und vor dem heutigen
Gebetshaus des türkisch-islamischen Kulturvereins im vorderen Bereich des Mittelkanals bauen lassen. Sie halfen,
dass die Kanäle schiffbar blieben. Am Ende des Mittelkanals
setzten die Kolonisten mit dem
Dreh nach Südosten den Angriff gegen das Hochmoor fort.
Das erhob sich hier wie eine
Mauer von zwölf bis 20 Fuß
vor den Torfgräbern. Das Moor
wurde durch den Kanalbau
weithin aufgesplitzt (holländisch splitzen = teilen, zerteilen). So erhielt der Splittingkanal seinen Namen. Er führte
ging der Bau des vierten Binnenverlaates um 1797 (auf
Papenburg (EL) Am HochHöhe Gaststätte Schulte-Lind)
fest Allerheiligen finden die
in der Umländerwiek. Es folgte
Feierlichkeiten zum Jubiläum
der Ausbau des Lüchtenburg150 Jahre Pfarrei Sankt Mikanals. Weil es 1669 zu Streichael ihren Höhepunkt. Die
tigkeiten zwischen dem münsGemeinde wurde am 1. Noterschen Fürstbischof Chrisvember 1869 mit damals rund
toph von Galen und der Fürs2675 Gläubigen als selbsttin Charlotte von Ostfriesland
ständige Pfarrei gegründet
um das Gut Esterwegen geund damit von Sankt Antonius
kommen war, hatte es hier eiabgepfarrt.
ne Lütgesburg, ein Turm, ein
Mit einem Festgottesdienst
Gerüst, eine Warte (Beobachum 9 Uhr, den der Kirchenchor
tungsposten) zum Lugen (ausSankt Michael mitgestaltet,
gucken), zum Spähen gegewird das Ereignis begangen.
ben. Der Überlieferung nach
Die Feier der Eucharistie bebefand sich diese Burg, die
ginnt mit dem Einzug der BanLüchtenburg den Namen gab,
nerabordnungen, den Messan einem Weg von Esterwegen
dienern und der Geistlichkeit
über Bockhorst nach Papenin die Kirche.
burg.
Die Referenten (v. l.) Fritz Jansen, Barbara Mumdey, Elke WenDie erste Kapelle am ObenAus kleinen Anfängen her- zel, Anja Kostka und Ralph Potthast.
Bürgerforum-Foto
ende wurde 1784/85 auf dem
aus entwickelte sich in der
Eckgrundstück Umländerwiek
Fehnkolonie ein Stadtteil, in
rechts/Splitting links errichtet.
dem seit 1785 zunächst eine
Sie wurde auf Wunsch des
Kapelle, die 1802 und 1842
Grundherren Clemens August
vergrößert wurde, und seit
von Velen (17671785) unter
1911 die Sankt-Michael-Kirden Schutz des Erzengels Miche das geistliche Zentrum bilchael gestellt. Mit der Errichdet. Von den 12 605 Obenentung dieser Räumlichkeit solldern (Stand 1.1.2019) gehören
te den Obenendern der Weg
7298
Gläubige
(Stand Bürgerforum informiert bei Hilling
zur Antoniuskirche am Unten1.8.2019) zur katholischen
ende erspart bleiben.
Kirchengemeinde.
Papenburg (eb) Das Bürger- bensqualität
verschaffen.
forum Natürliche Heilme- Durch eine ganzheitliche
thoden informiert am 6. 11. Sichtweise und Bereitschaft
(Mi., 19.30 Uhr) im Hotel Hil- der Betroffenen, den Lebensstil
ling über Rheuma und Arthri- zu verändern, ließe sich die
tis. Dabei zeigen die Referen- rheumatische Degeneration
ten auch Ursachen auf und verlangsamen und bestenfalls
nennen Therapieansätze.
sogar stoppen.
Das Bürgerforum NatürliGerade die Industrieländer
che Heilmethoden arbeitet würden mehrere Millionen beehrenamtlich und ist unabhän- troffener Menschen aufweigig. In den Vorträgen werden sen, währenddessen Naturvölganzheitliche Sichtweisen ver- ker trotz oftmals schwerer körständlich erklärt. So erhalten perlicher Arbeit diese Erkrandie Teilnehmer Tipps, was sie kungen nicht kennen. Nicht
im ihrem täglichen Lebensstil nur die Nahrung würde eine
ändern können, im ihre Ge- Rolle spielen. Auch gelte es,
sundheit aktiv mitzugestalten. das Augenmerk auf bestimmte
Rheuma ist gilt als ein Ober- Verdauungsabschnitte zu richbegriff für eine Vielzahl ent- ten. Die Nährstoffkette zu Knozündlicher Erkrankungen. Oft chen und Gelenken könnte
wird der Name in Kombination stark eingeschränkt sein.
mit zum Beispiel Arthrose geEine Degeneration von Knonannt. Die Ursache der Erkran- chen und Gelenken hat meist
kungen liegt weniger in einer einen langsamen Verlauf mit
einseitigen Belastung, vielfach zunehmenden
Schmerzen.
angenommen, sondern häufi- Cortison und/oder Schmerztager sind die Ursache in Störun- bletten verfügen über eine begen des Verdauungs- und Ver- ruhigende Wirkung, sorgen
sorgungszentrums sowie Hor- aber nicht für eine Wiederhermonsystem zu finden. Diese stellung des StoffwechselAnsicht vertritt jedenfalls das gleichgewichts. Die ReferenBürgerforum Natürliche Heil- ten möchten in ihrem Vortrag
methoden. Allein das Meiden aufzeigen, wie das Ernähbestimmter Nahrungs- und Le- rungsverhalten die Gelenkbensmittel würde den Betroffe- und Knochengesundheit beDie Feierlichkeiten zum 150. Jahrestag der Erhebung zur Pfarrei werden vom Kirchenchor unter der Leitung von Eugen Renz mitgestaltet.
Döbber-Foto nen schon erheblich mehr Le- einflussen kann.
Herrnhuter Sterne gibts bei
Knudsen Papenburg - Obenende
durch das Papenburger Moor
und schließlich nach 1869 etwa ab der heutigen Splittingschule weiter bis nach Surwold (der Ortsname bedeutet
soviel wie ein nach Süden hin
liegender Wald) bis in den
heutigen Ortsteil Börgerwald
an den Rand des Hümmlings.
1791 sind elf halbe wüste
Plätze hinter dem dritten Verlaat in der sogenannten ersten
Wiek vergeben worden, heißt
es in der aus Anlass der Einweihung der heutigen Kirche
am 12. September 1911 erschienenen Festbeilage der
Ems-Zeitung. Weiter steht geschrieben: 1792 ebendaselbst sieben halbe wüste
Plätze und 1794 ebendaselbst neun ganze Plaatzen
(Siedlerplätze). Die Erste
Wiek war der erste von dem
Hauptkanal (Splittingkanal)
abgehende Seitenkanal. Zuvor
war 1771 auf Höhe der heutigen Hotels Engeln und Hilling
das dritte Verlaat angelegt
worden.
Auch die Namen von zehn
Kolonisten, an denen 1786 an
der neuen umländerwiek
zehn Plätze ausgeteilt wurden, sind namentlich in der
Beilage genannt. Die Wieke ist
erst rechtwinklig angelegt
worden, dann umschließt sie
parallel zum Splitting das zur
Kultivierung geeignete und bestimmte Land. Daher lautete
der ursprüngliche Name Ommelander Wyk. Der dritte Seitenkanal bekam die Bezeichnung Südercanal. Er führte
in die Richtung des Aschendorfer Moores. Als bis auf Höhe der Barenbergstraße der
Kanal im ersten Abschnitt besiedlungsfertig und mit Booten
befahrbar war, erwarb 1794
der Schäfer Peter Jansen Bode
aus Lindern als erster Siedler
eine Plaatze (heute Rolfes Mineralöle). Bereits 1797, als Papenburg 2528 Einwohner hatte, so ist in einer Ortsbeschreibung von Rentmeister (Verwalter) Franz Arnold Breymann aus jenem Jahr zu lesen,
hieß die Wasserstraße Südercanal oder Bethlehem. Die
Kolonisten glaubten, Bode
wohne mit Frau und Kindern in
einer Plaggenhütte ähnlich
wie die Heilige Familie in Jerusalem im Lande Juda. Der Name Bethlehemkanal setzte
sich durch. Einher mit den Kanalbauarbeiten am Obenende
Lebensqualität
trotz Rheuma
Sparsamer mit Ressourcen umgehen
Rohstoffnutzung und Klimaschutz gehen Hand in Hand Projektwochen an den Hümmling-Schulen
Werlte/Sögel (eb) Projekttage
fanden jetzt an der Erna-deVries-Schule in Lathen, der
Schule am Schloss in Sögel, an
der Albert-Trautmann-Schule
sowie am Gymnasium Werlte
und an der Grund- und Oberschule Lorup statt. Ziel der Veranstaltungen war, den Schüler
anhand von Satellitenbildern
die Veränderungen auf der Erde durch den Klimawandel und
die Rohstoffnutzung näher zu
bringen.
Woher kommen unsere Rohstoffe und wie werden sie abgebaut? Das war das Thema der
Germanwatch
Rohstoffwochen, die der Umweltpädagogen Holger Voigt von Geoscopia in den weiterführenden
Schulen auf dem Hümmling
durchführte. Mit Hilfe von Livesatellitenbildern der Erde wurden Bilder vom Rohstoffabbau
von Lithium und Gold in Südamerika oder auch vom Braunkohletagebau in Deutschland
gezeigt.
Beeindruckt hat die Schüler
insbesondere auch die Regenwaldabholzung in Südamerika.
Deutlich wurde, dass ein Großteil der Abholzung auf den Sojaanbau für Viehfutter zurückzuführen ist. Durch unseren gestiegenen Fleischkonsum haben die Brandrodungen in den
vregangenen zehn Jahren stark
zugenommen, was durch ältere
Vergleichsaufnahmen belegt
werden konnte.
Welche Bedeutung die Res-
Der Projekttag fand auch an der Schule am Schloss in Sögel statt. Die Schüler lernten unter anderem , welchen Aufschluss Satellitenbilder geben.
Energieregion-Hümmling-Foto
source Wasser hat, wurde am
Beispiel des Tschadsees in Afrika deutlich. Dieser afrikanische
See ist in den letzten 20 Jahren
stark geschrumpft. Viele Menschen in dieser Gegend sind bereits umgesiedelt, um an verfügbares Wasser zu gelangen.
Wenn der See weiter schrumpft,
werden die Menschen in wasserreichere Gegenden und
möglicherweise nach Europa
ausweichen. Mit den Livesatellitenbildern können Rohstoffund Klimabeobachtungen direkt ins Klassenzimmer gebracht werden. Der Vergleich
mit Archivaufnahmen und Grafiken macht die globalen, ökologischen und sozialen Folgen
von Rohstoffabbau, -transport,
-verarbeitung, -nutzung und
-entsorgung deutlich. Gemeinsam erarbeiten die Schüler
Handlungsoptionen, wie sie
aktiv im privaten und schulischen Umfeld ihren sozialen
und ökologischen Fußabdruck
verringern können.
Vielen Schülern sind diese
Zusammenhänge noch nicht
bewusst, sagt Kathrin Klaffke,
Klimaschutzmanagerin
der
Energieregion Hümmling. Daher sei es wichtig, dass Geoscopia mit den Satellitenaufnah-
men im Klassenzimmer im direkten Dialog mit den Schülern
die Bilder live zeigt und die
Schüler die Aufnahmen beschreiben und die Folgen erkennen können. Nur so können sie lernen, sparsamer und
achtsamer mit den Ressourcen
umzugehen und das Klima zu
schützen, findet Klaffke, die
diese Projektwoche für die
Schulen organisiert hat.
Emsland-Kurier Mittwoch, 30. 10. 2019 AM MITTWOCH ROT-WEIß Schön, aber giftig Seite 2 12. Jahrgang Nr. 44 BLAU-WEIß Ihr Kontakt zum EL-Kurier Zustellung: www.el-kurier.de/service/zustellservice Tischtennis-Turnier bei BW Seite 8 0 49 61/8 08 80 0 49 61/8 08 37 (Geschäftskunden) 0 49 61/8 08
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